Karl Schmidt-Rottluff Nacht am Lebasee (1932)


  • Erstklassige Malerei aus dem Jahr 1932!
  • Vorarbeit zu einem Gemälde im Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen
  • Weltberühmter Brücke Expressionist aus Chemnitz
  • Im Archiv der Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung dokumentiert

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Produktnummer: 37019
Informationen
Kategorie Malerei
Künstler Schmidt-Rottluff, Karl
Jahr 1932
Titel Nacht am Lebasee
Größe 1 Blatt 49,3 x 66,7 cm
Passepartout: 66,0 x 84,0 cm
Material Aquarell und Deckweiß auf Velin
Auflage Unikat
Signatur Unten rechts mit Werknummer (eingekreist) in Bleistift bezeichnet: 322 Verso wohl von fremder Hand bezeichnet: Karl Schmidt-Rottluff
Publikation

vgl. Moeller, M.M. (1992). Karl Schmidt-Rottluff. Der Maler. Stuttgart: Hatje. Nr. 81
Provenienz Privatsammlung Nordrhein-WestfalenSammlung Sachsen
Wertzuwachs Die Werke von Karl Schmidt-Rottluff sind einer starken Wertsteigerung unterworfen. Laut artprice stieg der Wert einer Arbeit von Karl Schmidt-Rottluff in 2025 um 23,18%.
Zustand
Die Malerei ist in sehr gutem Erhaltungszustand
Rand oben minimale Oberflächenspuren. An wenigen Stellen kleine Verfärbungen im Papier. An Passepartout montiert. Verso Reste früherer Montage.
Künstler
Karl Schmidt wurde 1884 in Rottluff bei Chemnitz (Sachsen) geboren und nannte sich seit 1905 Schmidt-Rottluff.

Von 1905 bis 1906 studierte Schmidt-Rottluff Architektur an der Technischen Hochschule Dresden. 1905 wurde die Künstlergruppe Brücke von den Architekturstudenten Schmidt-Rottluff, Ernst Ludwig Kirchner, Fritz Bleyl und Erich Heckel in Dresden gegründet. Im November folgte die erste Ausstellung der Brücke in einer Kunsthandlung in Leipzig.

Schmidt-Rottluffs anfängliches Werk war noch deutlich vom Impressionismus beeinflusst. Als Motive tauchen häufig norddeutsche und skandinavische Landschaften auf. 1911 zog der Maler nach Berlin. Damit nahmen geometrische Formen in seinem Werk größeren Raum ein, ab 1923 runde, geschwungene Formen. Im Jahr 1932 zog er nach Rumbke am Lebasee in Hinterpommern. Im Jahr 1937 wurden Schmidt-Rottluffs Werke (608 Arbeiten) in den deutschen Museen als 'Entartete Kunst“ beschlagnahmt, einige von ihnen wurden dann in der Ausstellung 'Entartete Kunst“ gezeigt. Bei der Gemäldeverbrennung am 20. März 1939 im Hof der Berliner Hauptfeuerwache wurden mehrere seiner Werke vernichtet. Im September 1942 war Schmidt-Rottluff zu Gast bei Helmuth James Graf von Moltke auf Schloss Kreisau in Niederschlesien. Dort malte er zahlreiche Landschaften, insbesondere den Blick über den Park und die Ackerflächen zum Berg Zobten. Nur wenige dieser Aquarelle, die an Freunde verschenkt worden waren, sind erhalten geblieben, die übrigen wurden 1945 vernichtet.

1947 wurde er als Professor an die Hochschule für Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg berufen. Im Jahr 1955 war Karl Schmidt-Rottluff Teilnehmer der documenta 1 in Kassel.  Karl Schmidt-Rottluff starb 1976 in Berlin.

Quellenangabe: Dieser Text basiert auf dem Artikel Karl Schmidt-Rottluff aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Bei Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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Besonderheiten und Bemerkungen


Sie kaufen hier eine Original-Malerei des berühmten deutschen Expressionisten Karl Schmidt-Rottluff aus dem Jahr 1932.

Der Zauber der Nacht

Das wundervolle Aquarell zeigt ein Stillleben an einem mondbeschienenen Fenster. Das Bild wurde vom Künstler eigenhändig mit der Werknummer "322“ bezeichnet, d.h. es handelt sich wohl um das 2. Werk des Jahres 1932.

Die Komposition wurde von Schmidt-Rottluff im Folgejahr auch als Ölgemälde umgesetzt. Das Bild mit dem Titel "Mond am Fenster“ ist Teil der Sammlung des Wilhelm Hack Museums in Ludwigshafen am Rhein.

Man könnte sagen, es handelt sich um ein Bild im Bild: Innere und äußere Welt treffen am Fenster zusammen, so wie das malerische Sujet des Stilllebens mit der Landschaftsmalerei. Unverkennbar, Schmidt-Rottluff, der sich bereits als Schüler in diesem Medium übte, ist ein Meister der Aquarellmalerei.

Spektakulär allein die Vorhänge, die das Blatt links und rechts "einrahmen“. Blaue, grüne und rötliche Pigmente verschiedener Tönung werden von Schmidt-Rottluff so übereinander geschichtet, dass sich die Farben stellenweise transparent durchmischen, sie andernorts mit viel Wasser verdünnt in der Fläche zerfließen oder sich an Laufrändern gar ganz verdichten. Es entsteht ein unwirklicher, irisierender Effekt, der nur hier im Aquarell möglich ist und im korrespondierenden Ölgemälde zu Gunsten einer reduzierten, mehr flächigen Auffassungen weichen muss.

Vom Inneren des Raumes ist nichts weiter zu sehen als die hölzerne Fensterbank, über die der Blick des Malers leicht schräg nach links geht. Da stehen drei Objekte: ganz links ein messingfarbener Kerzenständer mit langem Schaft und rundem Fuß, daneben eine kleine blaue Flasche mit markantem, quadratischem Bauch und ganz rechts ein rundes, becherartiges Gefäß.

Unter dem vollen, hell leuchtenden Mond sucht der Wachende am Fenster schnell die Weite, vorbei an einem dicht stehenden Nebengebäude, an einem hoch aufgetürmten Holzstoß und einem niedrigen Zaun, hinaus, zum Wasser. Drinnen werfen die Gegenstände tiefdunkle, blaue Schatten, draußen aber steht der Himmel hell, als wäre es Tag.

Doch das Mondlicht hat einen anderen Charakter als die Sonne, und der Maler weiß diesen geschickt zu fassen. Auch hier nutzt er die Möglichkeiten der Aquarellmalerei, um dem Himmel einen verwaschenen, mondblassen Anschein zu geben. Das leuchtend rote Gebäude rechts, mit seinen zwei kleinen schmalen Fenstern wohl als Lagerhaus oder Scheune zu bezeichnen, wirkt stellenweise wie entfärbt, weil fast keine Pigmente mehr den hellen Papiergrund decken. Es gelingt Schmidt-Rottluff, gleichzeitig seinen farbintensiven Malstil mit der Stimmung der Nacht in Einklang zu bringen.


Karl Schmidt-Rottfluff Malerei 37019 bei kühlem Licht

Sommer am Lebasee in Pommern

Das Jahr 1932 brachte für den Künstler Schmidt-Rottluff gleich zwei neue Schaffensorte und die in der Folgezeit einen wesentlichen Niederschlag in seinem Werk finden: Hofheim im Taunus und Rumbke am Lebasee in Pommern.

In den Jahren 1932 bis 1943 etablierte sich ein fester Rhythmus: Im Frühjahr besuchte er die Künstlerin, Sammlerin und Mäzenin Hanna Bekker vom Rath in Hessen und den Sommer verbrachte er an der Ostsee. Rumbke, wurde nach dem Krieg zum polnischen Rąbka und war für den Künstler unerreichbar. Dennoch macht er seine Erinnerungen noch später fruchtbar und malt Bilder, die eindeutig auf Motive des Küstenorts verweisen.

Egal wo er sich abseits der Großstadt Berlin aufhielt, immer suchte er die Einsamkeit in der Natur. In der offenen Natur – seien es die Heimatgefilde seiner frühsten Jugend, nahe dem Erzgebirge, im Taunus, dem Tessin oder, wie hier, in Pommern - bei Schmidt-Rottluff eröffnet sich im Ausblick zugleich ein Anblick auf sein Inneres, sein Selbst.

Das hier vorliegende Werk kann im Vergleich mit anderen Arbeiten aus dieser Zeit am Lebasee eindeutig in Rumbke verortet werden. Mit der niedrigen Werknummer könnte es sich sogar um eines der ersten Blätter vom neuen Sommerdomizil handeln.

Der Künstler und seine Frau mieteten jedes Jahr Zimmer im Haus des Bauern und Fischers Paul Eick. Andere Bilder zeigen den Hof der Familie außen und zeigen eindeutige Parallelen in der Anlage der Gebäude.

Die Echtheit der Arbeit ist durch Expertenbegutachtung abgesichert. Die Arbeit ist zudem im Archiv der Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung dokumentiert.

Auf Wunsch und Kosten des Erwerbers sind wir gern bei der Beschaffung eines Gutachtens behilflich.

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