Kategorie | Malerei |
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Künstler | Wintersberger, Lambert Maria |
Jahr | 1989 |
Titel | Surfer |
Größe 1 |
Leinwand
190,5 x 130,5 cm
Rahmen: 194,5 x 134,5 cm |
Material | Öl auf Leinwand |
Auflage | Unikat |
Signatur | Verso signiert und datiert: LM Wintersberger / 1989Verso Nachlassstempel |
Publikation |
Galerie Eva Poll (1989). Lambert M. Wintersberger. Amerikanisches Tagebuch.[Katalog: Ausstellung 30. Oktober - 2. Dezember 1989]. Berlin: Verlag der Galerie Eva Poll vgl. Galerie der Stadt Kornwestheim (1994). Lambert Maria Wintersberger. Malerei - Plastik - Zeichnung 1972-1994. [Katalog: Ausstellung 5.02.1994 - 24.04.1994]. Kornwestheim: Galerie der Stadt. S.43 |
Provenienz | Nachlass des Künstlers |
Lambert Maria Wintersberger Surfer (1989)
- Ölmalerei mit Rahmen - 1,9 Meter hoch!
- Inspiriert von Reisen und Exotik - Surfer über tiefem Blau
- Deutscher Pionier der Pop Art - Mitgründer von Großgörschen 35 in Berlin
- Top Provenienz - Aus dem Nachlass des Künstlers
15.000,00 €*
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Informationen
Zustand
Die Malerei ist in sehr gutem Zustand |
Künstler
Der Maler Lambert Maria Wintersberger gilt als einer der Pioniere der deutschen Pop-Art. Gemeinsam mit Markus Lüpertz, Karl Horst Hödicke, Bernd Koberling und anderen gründete er die Gruppe Großgörschen 35 in Berlin. Sie gilt als eine der ersten sogenannten “Produzentengalerien” und hatte Modellcharakter. Ursprünglich stammte Lambert Maria Wintersberger aus Süddeutschland. Er wurde 1941 in München geboren. Seine Künstlerlaufbahn begann er 1958 als Dekorations-, Kirchen- und Glasmaler sowie Mosaikbildner. 1959 nahm er als Schüler von Blasius Spreng sein Studium an der Akademie in München auf. 1961 wechselte er nach Florenz und belegte Kurse an der Accademia di Belle Arti. Er studierte die Meister der italienischen Malerei und bereiste die Landschaft der Toskana. 1964 wechselte Wintersberger aus Italien in das geteilte Berlin und arbeitete als freischaffenden Künstler. Gemeinsam mit Künstlerkollegen gründete er in einer ehemaligen Fabriketage in Berlin-Schöneberg die Selbsthilfegalerie Berliner Künstler, benannt nach der Anschrift Großgörschenstraße 35. Die Gruppe Großgörschen 35 existierte von 1964 bis 1968. Die Arbeit des Künstlers Wintersberger wurde 1968 mit dem Burda-Preis der Stadt München geehrt. 1969 verließ Wintersberger Berlin und siedelt nach Stuttgart über. Im folgenden Jahr erhielt er den Preis für Malerei auf der 6. Biennale der Jugend in Paris und wechselte nach Köln. Aber nicht viel später zog er weiter: 1971 bis 1972 setzte er seine Arbeit in den USA fort. 1974 bis 1977 kam er nach Deutschland zurück und nahm einen Lehrauftrag an der Kunstakademie in Düsseldorf an. 1980 bis 1985 ging er zurück nach Stuttgart und letztlich nach Walbourg im Elsass, wo er sich langfristig niederließ. Er ist 1992 der Preisträger des Centre Européen d’Actions Artistique Contemporaines in Strasbourg. Lambert Maria Wintersberger lebte und arbeitete bis zu seinem Tod im Jahr 2013 in Walbourg (Frankreich) in einem alten Bahnhof, den er seit 1985 als Wohnsitz und Atelierhaus umgebaut hatte. |
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Besonderheiten und Bemerkungen
Sie haben hier die Gelegenheit, ein repräsentatives Original-Gemälde von Lambert Maria Wintersberger zu erwerben.
Amerika-Reise 1987-88
Das Ölgemälde aus dem Jahr 1989 entstand wohl im Kontext von Wintersbergers Studienaufenthalt in Omaha/ Nebraska (USA). Der Künstler erhielt 1987-88 ein Stipendium, das ihm die Arbeit im Bemis Center for Contemporary Arts in Omaha und eine Rundreise durch die USA ermöglichte.
Ein ähnliches Bild wurde als linker Flügel des Triptychons "Walbourg" 1989 und 1994 ausgestellt. Hier handelt es sich um ein Einzelbild.
Die Galerie Poll in Berlin zeigte 1989 unter dem Titel "Amerikanisches Tagebuch" eine Einzelausstellung mit Arbeiten, die dort entstanden und eine existenzialistisch-düstere Perspektive auf Stereotypen und Popkultur der USA dokumentieren: Palmen, Roadtrips und Glitzerwelt verso Mythos und Heimat.
Das fast 5 Meter breite Triptychon "Walbourg" wurde dort sicherlich als Highlight präsentiert. 1994 wurde es erneut in der Retrospektive in er Galerie der Stadt Kornwestheim ausgestellt.
Das vergleichbare Bild zeigt warm erleuchtete Atelier des Künstlers im elsässischen Ort Walbourg mit einer Gruppe rätselhafter Figuren. Darüber leuchtet ein flammender Palmenstreifen über dem blauen Meer und schwarzen Untiefen. Links und rechts kämpfen Surfer mit dem Gleichgewicht und breite amerikanische Autos laden zum Roadtrip ein.
Das hier angebotene Bild entstand sicher als Einzelbild. Es variiert dieses Surfer-Motiv auf Wintersbergers charakteristische Weise: Der Wellenreiter erscheint nun sicher und beherrscht, er rast in geduckter Haltung über das türkisblaue Wasser.
Doch sein langer Schatten reicht bis in die unendliche Tiefe des Meeres, wo nur wenige Striche ein Gesicht mit tierähnlichen Zügen andeuten. Droht es oder wacht es?
Mythen und Metamorphosen
Wintersberger zeigt hier seine unverkennbare Meisterschaft: an sich banale Gegenstände werden durch die expressive Farbgebung, kleine, irritierende Verfremdungseffekte und unerwartete Komposition rätselhaft gesteigert.
Oft befinden sich seine Figuren geradezu im Fluss, wie in einem Zustand unentschiedener Formwerdung, bei der Elemente belebter und unbelebter Materie - Gliedmaßen, Gegenstände, Tiere, Menschen und mythologische Wesen - in derselben Gestalt zugleich verbunden und ineinander überzugehen scheinen.
Ich kann mich nur auf meine geringen Mittel verlassen, darauf, dass mit Farbe etwas entsteht, was erstens mich überrascht und zweitens doch wahr ist und dann gegen alles andres steht.
(L.M. Wintersberger)
Psychologisch und expressiv
Ende der 1960er und Anfang der 1970er wurde Wintersberger als prominentester Vorreiter einer eigenständigen deutschen Position der Pop Art gefeiert. Doch Wintersberger geriet in eine künstlerische Krise, er fühlte die Gefahr, dass sich sein bis zur Perfektion entwickelter Malstil gleichsam als lähmendes Korsett entwickeln könne.
Couragiert und ohne Rücksicht auf die Erwartungen der Kunstwelt unternahm Wintersberger 1972/73 einen Befreiungsschlag.
In einer wenigstens von Außen als abrupt und radikal wahrgenommenen Neuausrichtung wendete er sich von der glatten, sezierenden und auf einer abstrakten Ebene bedeutungsschwangeren Malerei ab. Das Malerische, die Wucht des Pinselstrichs und die Aussagemöglichkeiten der Farbe werden zum befreienden Medium künstlerischen Ausdrucks.
Expressiv widmet er sich nun auch neuen Motiven zu: unbelebte und belebte Naturformen wie Felsen, Tiere und Pilze sowie das menschliche Bildnis, insbesondere seine eigenes, werden zur Projektionsfläche der Malerpsyche. Und erneut setzt sich Wintersberger so an die Spitze einer Bewegung, die in späteren Jahren in den breiten Strom der Neoexpressiven oder Jungen Wilden mündet.
In den 1980er Jahren widmete sich der Künstler intensiv mythologischen Themen. Nie jedoch illustrierte er einfach die bekannten Erzählungen. Er verschmolz Elemente der Kulturen des Westens, des Ostens und des Südens auf seine ganz eigene Weise. Griechenland, China und Afrika können so in einer Figur eins werden.
Die Echtheit der Arbeit ist durch Expertenbegutachtung abgesichert. Das Werk ist im Nachlass-Archiv des Künstlers gelistet.
Auf Wunsch und Kosten des Erwerbers beschaffen wir gern das schriftliche Gutachten.Die Malerei stammt direkt aus dem Nachlass des Künstlers.